Printausgabe

Architektur Journal
Internationales Fachmagazin

Datum

Frühjahr/ Sommer 20111

Artikel

Veronika Vogelauer Architekten

Seite

74-75

Projekte

Sommerhaus BBS
Einfamilenhaus NKG

Architektur Journal - 2011

Umgestaltung eines Wohnhauses

Das bungalow-ähnliche Gebäude aus 1979 wurde für die Bedürfnisse einer fünfköpfigen Familie umgestaltet. Als Grundlage für den Planungsbeginn diente eine intensive Recherche der Lebensgewohnheiten der Familie. Auf Basis dieser erarbeiteten Unterlagen erfolgte die Abänderung der bestehenden Raumfolgen. Nicht mehr entsprechend waren ein lndoor-Schwimmbad, sowie die Position der Stiege, welche über den Wohnraum zwei Zimmer im teilweise ausgebauten Dachgeschoß erschloss. Um einen ungestörten Zugang zum Dachgeschoß zu schaffen ist die Stiege heute räumlich vom Wohnbereich getrennt und dem Eingangsbereich zugeordnet. Im Erdgeschoß entstanden Räume für gemeinsame Nutzungen. Im Besonderen wurden die Bereiche Kochen und Essen neuinterpretiert Der Raum der ehemaligen „Arbeitsküche" wurde vergrößert und während die Fa. Küchenstyling die einzelnen Arbeitsschritte mit Geräten und Möbeln abstimmte, plante die Architektin die dazugehörigen unter-schiedlichen Essplätze: Kurze Mahlzeiten im direkten Küchenverband werden auf Arbeitsebene eingenommen. Eine hohe Bank und Hocker ermöglichen ein rasches Kommen und Gehen. Gleichzeitig kann der „hohe" Tisch auch erweiterte Arbeitsfläche werden. Die Türe zum danebengelegenen Speisezimmer, wo ausgedehnte Essen oft auch mit Freunden eingenommen werden, wurde durch eine große Wandöffnung ersetzt. Eine Schiebetüre lässt somit die Räume zusammen-fließen oder nach Wunsch trennen. Zur Küche ist der sichtbare Schiebeteil gleichzeitig Schreibbord für Mitteilungen. Der dritte Ort zu essen, vor allem im Sommer, befindet sich im Freien. Hier wurde der ehemals schmale überdachte Umgang vor Speisezimmer und Küche erweitert und eine Türe direkt in den Küchenraum gebrochen. Auch der Wohnbereich gliedert sich in einzelne Zonen: Im Rauminneren steht der offene Kamin vor allem dem Aufenthalt an Winterabenden zur Verfügung, während der große Wohnraum durch neu geschaffene verglaste Fassadenöffnungen einen hellen einladenden Charakter vermittelt. Den Übergang zwischen Wohnen und dem Schwimmbecken im Garten bildet ein überdachter Außenbereich unter der Terrasse. Die Glasböden in den Terrassenflächen im Dachgeschoß lassen tagsüber Licht auf den Außenraum im Erdgeschoß fallen und beleuchten ihn am Abend. Auch der „Elternbereich" mit Arbeitszimmer, Schlafzimmer, Ankleide und Bad fand durch Abbruch des ehemaligen lndoor-Pools ausreichend Platz. Der Dachraum ist heute zur Gänze nutzbar gemacht, wobei sich neben den Kinderzimmern auch ein Gästezimmer befindet. Im Zentrum liegt ein gemeinsamer Aufenthaltsbereich. Als Wesentliche Anforderung an die Planung galt es eine große Terrasse im Dachgeschoß mit Blick über die Stadt zu schaffen. Da beim Typ des „Bungalow"-Hauses die Dachform-und -kubatur ein wichtiges Gestaltungsmerkmal ist, musste das Volumen gedanklich erhalten bleiben, um den Charakter des Gebäudes zu bewahren. Als Lösung wurde die Terrasse aus dem Dachvolumen „ausgeschnitten" und die Materialhaftigkeit angepasst. Ein Saunabereich befindet sich im Untergeschoß. Im Garten erweitert ein Schwimmbecken mit Sonnen-Liegefläche die Nutzungsmöglichkeiten.