Wettbewerb Wilhelm-Kaserne
STÄDTEBAU
Eine städtische Fassade prägt den Straßenraum der Hillerstraße und verbindet sich mit ihr auf der Eingangsebene. Sie markiert diese zur Vorgartenstraße durch eine Auskragung in den Obergeschoßen.
Die aufgebrochene Fassade der strassenabgewandten Seite verknüpft private Außenräume mit dem großzügigen gemeinsamen Grünraum. Die Verzahnungen der Erdgeschoßzone verflechten sich mit dem innenliegenden Grünraum.
Die Einfahrt in das gehoben Untergeschoß erfolgt über die Vorgartenstraße.
Möglichkeiten zu projektübergreifenden Maßnahmen im Hinblick auf eine gemeinsame Garagenein- und ausfahrt bleiben vorerst erhalten.
RAUMKONZEPT - ARCHITEKTUR
Der Baukörper stellt einen Solitär dar, der Belichtungsmöglichkeit nach allen 4 Seiten bietet.
VERTIKAL - KERNE
Die Vertikalerschließung erfolgt durch 2 innenliegende Kerne. „Lichtbrunnen“ bringen Tageslicht von oben in die Geschoße. Gleichzeitig bilden diese geschoßübergreifenden „Durchsichten“ eine Gesamtwahrnehmbarkeit der Stiegenhausbereiche. In ihrer Funktionsweise als „Innenbalkone“ ermöglichen sie Ruf – und Sichtverbindungen über alle Geschoße.
HORIZONTAL - ZONEN
- der Untergrund hebt sich aus dem Gelände heraus, gibt sich in Teilbereichen zu erkennen, Das Untergeschoß in seiner Funktionsweise als Abstellfläche für PKWs und Kellerabteile, ragt aus dem Gelände heraus, lässt Ein- und Ausblicke zu, die der Orientierung und Belichtung dienen.
- die Basis als gehobene Sockelzone, schwebt über dem Untergeschoß. Ihre Fassade zieht sich ablesbar rund um das Gebäude und verbindet Straßen- mit Gartenraum.
Eingangsbereich
An der Hillerstraße wird die Sockelzone aufgebrochen und verbindet sich barrierefrei mit dem Straßenniveau. Die dadurch gebildete Erweiterung der Raumhöhe lädt ein das Gebäude zu betreten. Sie gibt großzügige Blicke ins Gebäudeinnere frei, empfängt den Bewohner.Weitgehend transparente Einhausungen schützen abgestellte Fahrräder und Kinderwägen.Das gehobene Niveau ist am Verbindungsgang der Stiegenhauskerne im Inneren ablesbar
Kinderspielraum
Er führt direkt in den Garten und ist von innen ebenso zugängig wie über eine Rampe von außen. Eine direkte Verbindung zum Grünraum.
Atelierräume
Sie kragen als Einzelkubaturen in den Außenraum und sind so auch über den Garten separat erschlossen.
Wohnbereiche
Sie liegen gartenseitig geschützt unter den Obergeschoßen und wahren die erforderliche Intimität durch vorgelagerte atriumähnliche Grünbereiche gegenüber dem allgemeinzugänglichen Außenraum.
- die Obergeschosse
Die Wohnungen in den Obergeschoßen verknüpfen sich mit dem Außenraum durch verglaste Parapete und Loggieneinschnitte straßenseitig, sowie Balkonauskragungen in den gemeinschaftlich genutzten Gartenraum. Individuell nutzbar hingegen ziehen sich Pflanztröge um die Fassaden. - das Dach bildet eine eigenständige Kubatur, die auf dem Baukörper aufsitzt und sich als eigener Bereich abzeichnet. Diese ist auch im Inneren der Wohnungen ablesbar. Schräge Verglasungen und Terrassen schaffen Aussich-ten und Außenaufenthalt.
ARBEITEN + WOHNEN – ATELIERNUTZUNG
Der hofseitig orientierte Bereich der GV-Widmung bietet im Sinne eines innovativen „Arbeiten und Wohnen“-Konzeptes Raum für Werkstätten, Ateliers, Studios, etc. Die zugehörigen Wohnflächen sind im inneren Bereich des Erdgeschosses direkt angebunden.
WOHNEN
Die Wohnungen werden als geförderte Mietwohnungen mit Eigentumsoption errichtet.
- Einheiten ohne tragende Zwischenwände - leichte De- und Wiedermontage von Trockenbauwänden im Wohnungsverband
- zentrale Nassbereiche - Größe veränderbar - Umgestaltung für alte oder behinderte Menschen
- hoher Aussenraumbezug - Zuordnung der Loggien zu mehreren Räumen
- individuelles Grün - Pflanztröge für Kräuter und Blumen
- Sichtbezüge nach Aussen - niedrige verglaste Parapete gewährleisten den Ausblick auch im Sitzen Einbeziehung von Kindern und ältere Menschen
- effiziente Stauraumflächen - ausreichend Platzreserven für Schrankverbauten Doppelfunktion von Erschließungsflächen und Stauraummöglichkeiten
- „Schalträume“ können bei Bedarf unter benachbarten Einheiten gewechselt werden.
ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE
UMSETZUNG _ KONSTRUKTION _ MATERIAL
- Die Umsetzung der räumlichen Ideen in Betonfertigteilbauweise
Der konstruktive Raster ermöglicht freie Grundrissanordnung und Wirtschaftlichkeit in der Errichtung.Das System liegt mit regelmäßigen Achsabständen über dem Grundriss. Eine „Schaltachse“ in verringertem Achsmaß ermöglicht wechselseitige Zuordnung eines zusätzlichen Auf-enthaltsraumes nach Bedarf. - Niedrigenergiehausstandard
- Außenwandelemente: Bio-Wand ist Ziegelsplittbeton (Ziegel aus Recycling-Sammlung; Vermeidung Roh-stoff Kies)
- Fassadengestaltung
vorgelagerte Schachtelung aus perforiertem Plattenmaterial
Balkonbrüstungen
Loggiabrüstungen
Pflanzenbehälter zur individuellen Grüngestaltung im abwechselnden Spiel mit fixverglasten Parapeten zieht eine aussenraumbezogene Schicht um das Gebäude - Extensive Begrünungen aller horizontalen Dachflächen
- Kontrollierte Wohnraumlüftung mit zentraler Abluft am Dach. Die Zuluft erfolgt mittels Krobath-Lüfter (oder gleichwertigem) im Wohnraum, die Abluft mittels zentralem Bad- und WC-Abluftventilator am Dach.
- Vermeidung von Aushub und Fernverfuhr durch die Anhebung der Garage. Das ausgehobene Material kann am Bauplatz bzw. in Absprache mit dem Nachbarbauplatz zwischengelagert und zur Geländemodellierung wieder herangezogen werden.
- Eine bauplatzübergreifende Nutzwassernutzung über Brunnenanlage für die Bewässerung der allgemeinen Freiflächen wird angestrebt. Die Abstimmung mit allen Nachbarbauplätzen kann erst nach erfolgter Jurie-rung und in Abstimmung mit der MA 45 erfolgen.
- Gebäudepass und Chemikalienreduktion als qualitätssichernde Maßnahme für die künftigen Bewohner der Anlage
- Energieausweis laut EU-Gebäuderichtlinie